Autor Buck, Pearl Sydenstricker rororo #41
  USA | Nobelpreis 1938
Titel Ostwind - Westwind
  Eastwind - westwind
Übersetzung Hoffmann, Richard
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 41
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 09/1951
325. Tsd. 12/1956
 
146 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1934
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Das in allen Kultursprachen verbreitete, umfangreiche Werk der amerikanischen Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck hat Entscheidendes zum Verständnis Chinas und seiner Menschen in der westlichen Welt beigetragen. Von deutschen, holländischen und französischen Einwanderern abstammend, wurde die Dichterin am 26. 6. 1892 als Missionarstochter in Hillsboro, Westvirginia, geboren. Schon als kleines Kind fand sie mit ihren Eltern in China ihre zweite Heimat. Eine alte chinesische Amme vermittelte ihr die traditionellen Legenden und Mythen des Landes, die zusammen mit der erlebten Umwelt den Keim für ihr spateres Werk legten. Die Fünfzehnjährige äußert sich bereits: "Ich habe aufgehört, mich anders als die chinesischen Menschen um mich her zu empfinden." Nach dem Besuch eines englischen College und einer kurzen Rückkehr in die amerikanische Heimat ruft sie die Erkrankung der Mutter, die sie zwei Jahre lang aufopfernd pflegt, und der sie später in den biographischen Werken "Die Frau des Missionars" und "Gottesstreiter im fernen Land" ein unvergeßliches Denkmal setzt, wieder nach China. Sie heiratet einen jungen amerikanischen Landwirtschaftsmissionar und ist an verschiedenen Universitäten Dozentin für englische Literatur. Ihr hier vorliegender Roman wird auf einer Schiffsreise bereits 1925 entworfen. Auf einer überstürzten Flucht vor der Nationalarmee aus Nanking geht das Manuskript 1927 verloren und erst 1930 kann das Buch erscheinen.
   Diese Liebes- und Ehegeschichte der anmutig-blütengleichen Kuei-lan und des ihr von Geburt an zum Gatten bestimmten, in westlicher Anschauung aufgewachsenen Arztes ist von bezaubernder Zartheit. Sie zeigt bereits die ungewöhnliche Einfühlungsgabe der Dichterin und ihr Verständnis für die ost-westlichen Gegensätze. Schon ein Jahr später wird sie mit dem Roman "Die gute Erde", dem ersten Band der Trilogie "Das Haus der Erde", weltberühmt. Das Werk ist der größte amerikanische Bucherfolg seit dem 35 Jahre früher erschienenen "Quo vadis", wird mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, in 20 Sprachen übersetzt, erscheint in drei verschiedenen chinesischen Dialekten, wird dramatisiert und verfilmt. Die mehrfach ausgezeichnete Dichterin, Ehrendoktorin zweier Universitäten, Mitglied des National Institute of Arts and Letters, Gründerin und Präsidentin der East and West Association, ist eine der eindrucksvollsten und wirkungsreichsten Frauen unserer Zeit. Sie hat sich mit ihren in rascher Folge erschienenen Werken, vor allem auch mit den Romanen "Söhne", "Die Mutter", "Das geteilte Haus", "Stolzes Herz", "Drachensaat" sowie mit ihrer Übersetzung eines der großen klassischen chinesischen Romane, des "Shui hu shuan" (Alle Menschen sind Brüder), Leser in aller Welt gewonnen. Die Erfahrungen eines längeren Deutschland-Aufenthaltes unmittelbar vor der Machtübernahme fanden in dem verständnisvollen Buch "So kommt's dazu" ihren Niederschlag. Überlieferung und Neuordnung Chinas und die Wandlung der östlichen Welt unter westlichen Einflüssen ist das große Thema aller ihrer Werke.