Autor Anet, Claude rororo #71
  Schweiz
Titel Ariane
  Ariane, jeune fille russe
Übersetzung Schwarz, Georg
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 71
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 01/1953
188. Tsd. 03/1958
 
169 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1924
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Der 1868 geborene Schweizer Journalist Jean Schopfer, später Korrespondent zweier Pariser Zeitungen in Petersburg, verfaßte unter seinem Schriftstellernamen Claude Anet um die Jahrhundertwende zwei weniger bekannte Romane. Zwei Jahrzehnte später wurde er durch den hier vorliegenden 1920 gleichzeitig mit Colette's "Cheri" erschienenen Roman "Ariane, jeune fille russe" über Nacht zu einem der meistgelesenen Romanciers seiner Zeit. Dieser in der russischen Revolution von 1917 und in der Moskauer Winterszenerie spielende Liebesroman entfaltet das Bildnis einer verhaltenen Siebzehnjährigen, die ihrer großen Liebe mit Skepsis und unter der angenommenen Maske der erfahrenen, kühlen Frau begegnet, die zu sagen wagt: "Keine Träne werde ich dem nachweinen, der mich verläßt". Unheimlich klug, witzig ironisch, scheinbar über alle bürgerlichen Vorurteile erhaben, schneeflockengleich, schmelzend und doch kühl, im Grunde ihres Wesens ganz Seele und Gefühl, spielt sie scheinbar frivol mit der Liebe Konstantins, gerät in die Gefahr ihn zu verlieren, um sich ihm, erst als sie seiner Liebe ganz sicher ist, scheu zu entdecken. Diese echt russische Frauengestalt wurde zum Schwarm der 20er Jahre, wurde mit Manon, Lotte und Viktoria verglichen und gewann in Elisabeth Bergners unvergeßlichem Film noch einmal beseelte Gestalt.