Autor Effel, Jean (Francois Lejeune) rororo #73
  Frankreich
Titel Als die Tiere noch sprachen
   
Übersetzung Kusenberg, Kurt
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 73
  mit einem Vorwort von Kurt Kusenberg
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 02/1953
100. Tsd. 05/1957
 
[78] unpaginierte Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1953 (dt. EA)
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Der Schöpfer dieses Bilderbuches heißt eigentlich Francois Lejeune. Aus den Anfangsbuchstaben seines Namens - F (eff) und L (el) - baute er sich ein Pseudonym. Er ist am 12. Februar 1908 in Paris als Sohn eines Großhändlers in Posamenten und einer Deutschlehrerin geboren. Der Künstler studierte in Paris Sprachen, Philosophie, Musik und Zeichenkunst. Nach einem längeren Aufenthalt in England und Militärdienst bei den Husaren, bestimmte ihn der Vater zur Nachfolge im Geschäft. Aber Francois Lejeune fand hier keine Befriedigung. Er verließ das väterliche Haus und versuchte, seine Lebensträume aus eigener Kraft zu realisieren. Zunächst schrieb er ein Theaterstück, malte, hungerte und versuchte schließlich, sich mit Zeichnungen für Zeitungen und Zeitschriften durchs Leben zu schlagen. Er erlebte dabei überraschenden Erfolg und schon nach einem Vierteljahr wurde er einer der gesuchtesten Pariser Zeichner. Die größten Zeitschriften gingen ihn um Mitarbeit an, die er jedoch bald aus Gründen der Weltanschauung ausschließlich den Zeitschriften der Linken vorbehielt. Von 1934 bis heute hat Effel mit einer kurzen Unterbrechung während der deutschen Besetzung Frankreichs - während der er die Journale und Magazine der Kollaboration mied - fast 8000 Zeichnungen und mehr als 20 graphische Bände und illustrierte Bücher veröffentlicht. Populär wurde er vor allen Dingen durch eine 1943 erschienene Bildserie "Der kleine Engel".
   Die wichtigsten Publikationen sind ein 1935 bei Gallimard erschienener Band antifaschistischer Karikaturen, die sich gegen den Oberst de la Rocque richteten, ferner eine 1944 erschienene Auswahl seiner graphischen Arbeiten, die der Dichter Leon-Paul Fargue einleitete. Im gleichen Jahr erschien, von ihm selbst erzählt und illustriert, das Kindermärchen "Turelune le Comepipeux". 1947 greift Effel mit einer pamphletistischen Karikatursammlung "Rassemblement de Petites Faceties" den Gaullismus an. Sein illustratives Meisterwerk ist der von ihm bebilderte Lafontaine. In den letzten Jahren arbeitete Effel vor allem an den zwei großen, viele hundert Blätter umfassenden Bildzyklen "Die Erschaffung der Welt" und "Die Erschaffung des Menschen". In Deutschland wurde er zuerst mit einem Auswahlband des ersten Zyklus unter gleichem Titel bekannt; eine Auswahl des zweiten wird, wieder im Rowohlt Verlag, noch im Laufe dieses Jahres folgen. Effel ist vielseitig, ein gesuchter Plakat-, Werbe-und Zeichenfilm-Künstler, daneben schuf er für Bühne und Handel eindrucksvolle Dekorationen. Als Kollege von Dubout, Peynet und Sennep ist er heute der volkstümlichste Zeichner Frankreichs. Seine weltfrohe und liebenswürdig-pädagogische Art hat ihm auch unter den Kindern viele Freunde gewonnen.