Autor Ruesch, Hans rororo #94
  USA
Titel Im Land der langen Schatten
  Top of the world
Übersetzung Scarpi, N. O.
Georgi, Walter
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 94
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 10/1953
 
181 Seiten
dt. Erstausgabe Zürich: Steinberg, 1951
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Der Erzähler und frühere Rennfahrer Hans Ruesch würde am 17. Mai 1913 als Sohn eines Industriellen, Archäologen und Philosophen in Neapel geboren. Er studierte zunächst in Zürich Jura, wurde dann aber Journalist. Seine Artikel und Kurzgeschichten fanden rasch Verbreitung in Zeitungen und Magazinen. Aus dem Erlös seiner schriftstellerischen Arbeit kaufte er sich mit 19 Jahren einen Rennwagen und widmete sich nun ganz dem Sport. Er nahm an über hundert internationalen Rennen teil und wurde 27 mal Sieger. Er gewann die "Großen Preise" von Finnland, Bukarest und Donington und stellte zwei absolute Weltrekorde auf. 1937 fuhr er nach einem Training von nur drei Monaten für die Schweiz die große St. Moritzer Weltkonkurrenz im Bob. Ein Unfall zwang ihn 1938 den Autosport aufzugeben und führte ihn wieder der schriftstellerischen Tätigkeit zu. Er schrieb in deutscher, italienischer und französischer Sprache für Zeitungen und Magazine der verschiedensten Länder. Ende 1938 wanderte er nach USA aus, lernte dort Englisch und veröffentlichte bereits nach wenigen Monaten Kurzgeschichten in den führenden anglo-amerikanischen Zeitschriften. Rasch wurde er als ein spannungsreicher und wirklichkeitsnaher Erzähler bekannt.
   Der hier vorliegende Roman erschien erstmalig 1950 in New York, wurde in fast alle Kultursprachen übersetzt und fand unter anderem die Fürsprache Thomas Manns, der ihn als "ein besonders packendes Werk, das dem Leser Einblick in eine völlig neue Welt eröffnet", rühmte. Hans Ruesch erzählt in ihm die Geschichte vom Eskimojäger Ernenek und seiner Frau Asiak, die nicht nur mit der unerbittlichen Arktis kämpfen, sondern sich auch mit dem Einbruch der Zivilisation auseinandersetzen müssen. Ruesch ist es gelungen, die grausame Natur des hohen Nordens, die uns fremden Sitten und Tabus der Eskimos, die Robben- und Bärenjagden mit Pfeil und Messer aufs überzeugendste zu schildern. Das Schicksal dieser Eskimofamilie und ihrer Kinder ist in einer so knappen und schlichten Sprache entwickelt, wie es der kargen Landschaft und ihren einfachen Menschen entspricht. So ist ein ebenso naturnahes wie ergreifendes Buch von der Größe und Schönheit primitiven Lebens entstanden, das die Leser anderer Breitengrade mit seinen exotischen Reizen fasziniert.
    Inzwischen hat Hans Ruesch in USA einen neuen Roman "The Racer" veröffentlicht, der ebenfalls sogleich ein Welterfolg wurde und den die 20th Century-Fox zur Zeit verfilmt. Eine deutsche Ausgabe dieses Werkes wird unter dem Titel "Der Rennfahrer" demnächst ebenfalls in den rororo Taschenbüchern erscheinen.