Autor Buck, Pearl Sydenstricker rororo #167
  USA | Nobelpreis 1938
Titel Gottesstreiter im fernen Land
  The fighting angel
Übersetzung Hoffmann, Richard
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 167
  Ab der 2ten Auflage unter dem Titel "Der Engel mit dem Schwert"
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 12/1955
135. Tsd. 06/1961
 
168 Seiten
dt. Erstausgabe Wien: Zsolnay, 1937
|
Das in allen Kultursprachen verbreitete umfangreiche Werk der amerikanischen Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck hat Entscheidendes zum Verständnis Chinas und seiner Menschen in der westlichen Welt beigetragen. Von deutschen, holländischen und französischen Einwanderern abstammend, wurde die Dichterin am 26. 6. 1892 als Missionarstochter in Hillsboro, Westvirginia, geboren. Schon als kleines Kind fand sie mit ihren Eltern in China ihre zweite Heimat. Eine alte chinesische Amme vermittelte ihr die traditionellen Legenden und Mythen des Landes, die zusammen mit der erlebten Umwelt den Keim für ihr späteres Werk legten. Die Fünfzehnjährige äußert sich bereits: «Ich habe aufgehört, mich anders als die chinesischen Menschen um mich her zu empfinden». Nach dem Besuch eines englischen College und einer kurzen Rückkehr in die Heimat ruft sie die Erkrankung der Mutter, die sie zwei Jahre lang aufopfernd pflegt, wieder nach China. Ihr hat sie später in dem biographischen Roman "Die Frau des Missionars" (rororo Taschenbuch Nr. 101) ein unvergeßliches Denkmal gesetzt.
   Inhalt: Das Gegenstück hierzu ist das vorliegende Buch "Gottesstreiter im fernen Land", in dem Pearl S. Buck in gleicher Weise das Bildnis ihres Vaters, eben des Missionars, zeichnet. Es ist die ergreifende Schilderung eines harten Pflichtmenschen, der, rastlos durch China ziehend, mehr dem Himmel als dem Irdischen zugewandt, in der Erfüllung seines geistlichen Auftrages von seiner Familie jedes Opfer verlangt.
   Den ersten Roman "Ostwind-Westwind" entwirft sie bereits 1925 auf einer Schiffsreise. Das Manuskript geht später auf einer überstürzten Flucht vor der Nationalarmee aus Nanking verloren und liegt erst 1930 als Buch vor. Diese Liebes- und Ehegeschichte zeigt bereits die ungewöhnliche Einfühlungsgabe der Dichterin und ihr Verständnis für die ost-westlichen Gegensätze. Schon ein Jahr später wird sie mit dem Roman "Die gute Erde", dem ersten Band der Trilogie "Das Haus der Erde" weltberühmt. Das Werk ist der größte amerikanische Bucherfolg seit dem 35 Jahre früher erschienenen "Quo Vadis", wird mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, in zwanzig Sprachen übersetzt, erscheint in drei verschiedenen chinesischen Dialekten, wird dramatisiert und verfilmt.
   Die mehrfach ausgezeichnete Dichterin, Ehrendoktorin zweier Universitäten, Mitglied des National Institute of Arts and Letters, Gründerin und Präsidentin der East and West Association, ist eine der eindrucksvollsten und wirkungsreichsten Frauen unserer Zeit. Sie hat sich mit ihren in rascher Folge erschienenen Werken, vor allem auch mit den Romanen "Söhne", "Das geteilte Haus", "Stolzes Herz", "Drachensaat", "Die Mutter" (rororo Taschenbuch Nr. 69), den Erzählungen "Die erste Frau" (rororo Taschenbuch Nr. 134) sowie mit ihrer Übersetzung eines der großen klassischen chinesischen Romane, des "Shui hu shuan" (Alle Menschen sind Brüder), Leser in aller Welt gewonnen. Die Erfahrungen eines längeren Deutschland-Aufenthaltes unmittelbar vor der Machtübernahme fanden in dem verständnisvollen Buch "So kommt's dazu" ihren Niederschlag. Überlieferung und Neuordnung Chinas und die Wandlung der östlichen Welt unter westlichen Einflüssen ist das große Thema aller ihrer Werke.