Autor Marcuse, Ludwig rororo #185
  Deutschland
Titel Ignatius von Loyola - ein Soldat der Kirche
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 185
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 06/1956
 
244 Seiten
dt. Erstausgabe Rechte beim autor, 1935
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Der Essayist und Biograph Ludwig Marcuse wurde am 8. 2. 1894 in Berlin geboren. Hier studierte er auch, später in Freiburg, bei Alois Riehl, Georg Simmel, Heinrich Rickert und Ernst Troeltsch. 1933 verließ der Journalist und freie Schriftsteller Deutschland, verbrachte 5 Emigrationsjahre in Sanary, einem kleinen französischen Fischerdorf an der Cote d'Azur, um dann endgültig die USA als neue Heimat zu erwählen. Er wurde 1945 amerikanischer Staatsbürger und lehrt als Dozent der Philosophie an der University of Southern California, Los Angeles. Der Freund Joseph Roths, Bruno Franks und Ernst Tollers wurde durch zahlreiche Werke bekannt, darunter seine Börne-Biographie "Revolutionär und Patriot" (1929), seine Heine-Studie "Ein Leben zwischen gestern und morgen" (1932 und 1951) und die Essay-Werke "Philosophie des Glücks" (1949), "Der Philosoph und der Diktator - Platon und Dionys" (1950), "Pessimismus - ein Stadium der Reife" (1953) und "Sigmund Freud - sein Bild vom Menschen" (rowohlts deutsche enzyklopädie Band 14, 1956).
   Inhalt: Die hier vorliegende romanhafte Biographie Loyolas, erstmalig 1937 in Amsterdam erschienen, soll nun als Taschenbuch zum 400. Todestag des Gründers des Jesuiten-Ordens einem breiteren Leserkreis zugänglich gemacht werden. Sie ist ein Beitrag zur Geschichte der Gegenreformation und wird dem 'Menschenfischer des Christentums', der ein Mystiker mit der Härte des Realpolitikers war und der sich nach der Lektüre der Schriften des Thomas a Kempis und Johannes Taulers darum bemühte, daß 'allen alles werde', auf eine zugleich profunde und poetische Weise gerecht. Marcuse versetzt sich in die Seele des Helden und vermittelt dabei die religiös-philosophischen Hintergründe dieses Lebens. Wie Rubens ihn malte, so hat Marcuse den spanischen Granden-Sohn, der vom irdischen zum himmlischen Ritterdienst konvertierte, der nach bestandenen Abenteuern das Abenteuer Gottes erlitt, leidenschaftlich zur Darstellung gebracht. Kreuzzugsgeist, Ende des Mittelalters, die Eroberung der Erde für Christus durch das 'Fähnlein Jesu', die ganze Zeitspanne dieses Lebens von 1491 bis 1556 wird geistig interpretierend transparent. Die Geschichte der Lebenswallfahrt des Autors der "Geistlichen Übungen" ist ein ergreifendes Beispiel für menschliches Irren, Einsicht in den Irrtum und seine Überwindung.