Autor Alain-Fournier (Henri-Alban Fournier) rororo #192
  Frankreich
Titel Der große Kamerad
  Le grand Meaulnes
Übersetzung Seiffhart, Arthur
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 192
  Bereits 12/1946 als RORORO im Zeitungsformat veröffentlicht
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 08/1956
 
151 Seiten
dt. Erstausgabe Stuttgart: Asmus, 1930
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Alain-Fournier (eigentlich Henri-Alban Fournier) wurde am 3.10.1886 als Sohn eines Lehrers in dem Dorf Chapelle d'Angillen bei Bourges geboren. Ursprünglich zum Seeoffizier bestimmt, besuchte er nach kurzer Marineausbildung in Brest das Lycee in Lakanal bei Paris. Hier begegnete er dem Essayisten und Kritiker Jacques Riviere, mit dem ihn bald eine enge Freundschaft verband und der schließlich sein Schwager wurde. Die ersten Gedichte, 1903 veröffentlicht, standen unter dem Einfluß von Rimbaud und Mallarmé. Im Sommer 1905 volontierte er in London und begann dort seine umfangreiche, bis zu seinem frühen Tode nicht abbrechende Korrespondenz mit dem Schwager und Anreger. Eine deutsche Auswahl aus Briefen an Verwandte und Freunde erschien unter dem Titel "Jugendbildnis Alain-Fournier" (Bibliothek Suhrkamp, 1934). Nach gescheiterten Examensversuchen war er seit 1909 Literaturkritiker des "Paris Journal", wo er Gide, Peguy und Claudel kennenlernte. 1910 begann er sein Hauptwerk, seinen einzigen Roman, das hier vorliegende Buch "Le Grand Meaulnes", mit dem er sich unter die Meister der französischen Literatur, ja der Weltliteratur einreihte. Es erschien 1913 und wurde für den Goncourt-Preis vorgeschlagen.
   Inhalt: Eingesponnen in die Atmosphäre der nordfranzösischen Landschaft, zwischen Traum und Wirklichkeit schwebend, erzählt es die melancholisch-märchenhafte Geschichte eines Träumers und Abenteurers, die zum Symbol der unerfüllbaren Sehnsucht der Jugend überhaupt geworden ist und die Alfred Neumann 'ein Zauberbuch, sanft und unheimlich, Idyll und Drama, Eichendorff und Hamsun' nannte. Frühvollendet fiel der Dichter am 22. 9.1914 in den Argonnenkämpfen. Posthum erschienen 1922 Fragmente eines weiteren Romans "Colombe Blanche", an dem er bis zu Kriegsbeginn gearbeitet hatte. Aufschlußreich für Werk, Wesen und Leben sind die "Images d'Alain-Fournier" von seiner Schwester Isabelle Riviere.
Literatur über den Dichter, deutsch:
  • G. Alting, Henri-Alban Fournier, Diss. Bonn 1932
  • E. von den Wall, Alain-Fournier, Sein Wesen und sein Werk, Saalfeld/Ostpreußen, o. J.