Autor Hersey, John rororo #202-203
  USA
Titel Der Wall
  The Wall
Übersetzung Bucher, Ernst
Landau, Edwin Maria
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 202-203
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 11/1956
 
517 Seiten
dt. Erstausgabe Zürich:Diana, 1951
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Der amerikanische Erzähler John Hersey wurde als Sohn eines protestantischen Missionars in Tientsin, China, geboren. Er studierte in Yale/USA und später in Cambridge/England. 1937 war er der Privatsekretär des Nobelpreisträgers Sinclair Lewis. Er wurde dann Journalist. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg war er in Italien, Polen, der Sowjetunion und Japan Korrespondent. Nach zwei weniger erfolgreichen Büchern "Men on Bataan" (1942) und "Into the Valley" (1943) wurde sein 1944 erschienener Roman "Eine Glocke für Adano" mit dem Pur litzerpreis ausgezeichnet. Er schildert humorvoll die Geschichte eines amerikanischen Ortskommandanten italienischer Herkunft, der in Adano auf Sizilien die Bewohner für den Gedanken der Demokratie gewinnt und ihnen Ersatz für ihre im Krieg geraubte Kirchenglocke schafft.
   Diesem amüsanten Buch folgte 1946 der erste seiner Romane über die Menschheitskatastrophe unserer Zeit, sein Bericht "Hiroshima", in dem er nüchtern die Erlebnisse und Eindrücke von sechs Überlebenden der Atombombenexplosion Hiroshima wiedergibt. 1950 erschien dann sein bisher reifster, über den literarischen Journalismus weit ins Menschliche und Dichterische hineinreichender Roman "The Wall", ein zeitgeschichtliches episches Dokument, das rasch in aller Welt Hunderttausende von Lesern ergriff und erschütterte. (Originalausgabe in Ganzleinen im Diana Verlag, Konstanz)
   Inhalt: Hersey berichtet hier als fiktiver Herausgeber aufgefundener Tagebücher und Aufzeichnungen eines jüdischen Historikers über das Leben, die systematische Ausrottung und schließlich über den verzweifelten Aufstand der im Warschauer Ghetto zusammengetriebenen Juden in der Zeit vom November 1939 bis zum Mai 1943, den aussichtslosen Kampf weniger Überlebender gegen ihre Unterdrücker und Mörder mit primitivsten Waffen gegen Tanks, Flammen- und Granatwerfer, bis schließlich die letzten siebenundvierzig das in einen rauchenden Trümmerhaufen verwandelte Ghetto durch unterirdische Kanäle lebend verlassen. Es ist die Geschichte einer Gruppe von Menschen, die in grausamster Not zusammenwachsen und in diesem Kampfkollektiv einer Glaubens- und Rassengemeinschaft einen der wenigen gültigen Werte im Untergang ihrer Welt erkennen.
   Ein Tatsachenbericht Herseys über das Leben der Juden im heutigen Staat Israel, "Hiobs Bund mit den Seinen", erschien 1952, sein letztes Werk "Singlue Pepple" in diesem Jahr.
   Literatur deutsch über Hersey: Lennartz, "Ausländische Literatur" 1955, Stuttgart.