Autor Spoerl, Heinrich rororo #262
  Deutschland
Titel Der Maulkorb
   
   
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 262
   
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 05/1958
100. Tsd. 1961
 
153 Seiten
dt. Erstausgabe München: Pieper, 1936
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Der am 8. 2. 1887 in Düsseldorf geborene und am 25. 8. 1955 am Te-gernsee verstorbene Autor zählt zu den volkstümlichsten Humoristen der deutsdien Gegenwartsliteratur. Spoerls heitere Unterhaltungsromane hatten hei seinem Tode bereits eine Gesamtauflage von vier Millionen überschritten, und viele seiner Bücher waren auch als Filmkomödien große Erfolge. Spoerl studierte zunächst Jura und war dann von 1919 bis 1937 in seiner Vaterstadt als Rechtsanwalt tätig. Danach lebte er viele Jahre in Berlin, um sich sdiließlich am Tegernsee niederzulassen. Für sein erstes, bereits sehr erfolgreiches Werk, den 1932 erschienenen Roman «Die Feuerzangenbowle» nahm er die stoffliche Anregung aus Schulerlebnissen des Sohnes, der inzwischen selbst mit unterschiedlichen Werken erfolgreicher Schriftsteller ist.
Inhalt: Der hier vorliegende erstmals 1936 erschienene Roman hat allein in Deutsschland eine Auflage von rund einer halben Million Exemplare erreicht und wurde ebenfalls erfolgreich verfilmt. Spoerl erzählt hier die köstliche Geschichte von einem Staatsanwalt, der in angeheitertem Zustand dem Denkmal des Landesherrn einen Maulkorb umhängt und, wieder nüchtern geworden, nach sich selbst fahnden muß. Diese heiter-satirische Geschichte, die nach den Worten des Autors «überhaupt nicht wahr ist», wurde auch für die Bühne und den Funk bearbeitet und zählt mit den anderen Spoerliaden zum klassischen Bestand unserer humoristischen Literatur. Weitere erfolgreiche Werke Heinrich Spoerls: «Wenn wir alle Engel wären» (1936) (rororo Nr. 225), die amüsant sich überkreuzenden Abenteuer eines strauchelnden Amtmanns im «Sündenbabel» Köln und seiner ebenfalls auf Abwege geratenen Gattin; «Der Gasmann» (1940) (rororo Nr. 243), die Liebensabenteuer eines städtischen Beamten; «Die Hochzeitsreise» (1946), die Groteske einer kritischen Brautnacht. Erfolgreich waren auch Spoerls heitere Geschichten und Plaudereien aus dem Alltagsleben, wie «Man kann ruhig darüber sprechen» (1937) und die Bühnensatire «Die weiße Weste» (1946) mit dem Thema Korruption. Gemeinsam mit seinem Sohn Alexander schrieb Heinrich Spoerl den Roman «Der eiserne Besen» (1949), eine Nachkriegssatire, in der ein rheinischer Gendarmeriewachtmeister auf unglückliche Weise gegen sittliche Verrohung anzugehen versucht. Die fünf erfolgreichsten Romane des Autors stellte der R. Piper Verlag in München zu einer «Spoerl-Kassette» zusammen, unter dem Sammeltitel «Es ist alles halb so schlimm», der über allen Werken dieses fröhlichen, den Kleinbürger lächelnd entlarvenden Erzählers als Motto stehen darf.