Autor Caldwell, Erskine rororo #287
  USA
Titel Sonnenstadt ohne Sterne
  Tragic Ground
Übersetzung Rütten, Heinrich
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 287
   
 
Auflage(n) 1.-50. Tsd. 10/1958
 
152 Seiten
dt. Erstausgabe Zürich: Universum, 1947
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Der am 17. 12. 1903 als Sohn eines Wanderpredigers in Coweta Country (Georgia) geborene Autor ist neben dem seiner Generation angehörenden John Steinbeck einer der eindrucksvollsten sozialkritischen Realisten der zeitgenössischen amerikanischen Romandichtung und hat mit seinen umstrittenen Büchern eine Gesamtauflage von über zwanzig Millionen Exemplaren allein in USA erreicht. Caldwell, der, wie auch Steinbeck, schon früh mit den unteren Schichten als Fabrikarbeiter, Baumwollpflükker, Koch, Kellner und Lohnkutscher in Berührung kam, macht sich in seinen von Wahrheitsfanatismus und einem oft dämonischen Humor erfüllten Romanen und Erzählungen zum Anwalt der Unterdrückten. Alle seine Werke sind Sittenschilderungen, die sich den gesellschaftlichen und moralischen Verfall wie die rassischen Mißstände im Süden der Staaten zum Thema nehmen und oft wegen ihrer freien Darstellung wütend angeprangert werden. Nach einer harten Jugend und abenteuerlichen Aufenthalten in Kuba und Mexiko studierte Caldwell etwa ein Jahr an den Universitäten von Virginia und Pennsylvanien, um sich dann als Journalist und Rundfunkreporter zu betätigen, später als Filmautor in Hollywood. Berichterstatter für Zeitungen war er 1938/1939 in Spanien und der Tschechoslowakei, 1941 in der Sowjetunion, 1945 in China, der Mongolei und Turkestan. Seine hier gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen legte er in Reportagen nieder. Soziologische Studien über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen im Süden der Staaten gaben ihm Stoff für die Werke «Some American People» (1935) und «You Have Seen Their Faces» (1937). Ersten literarischen Ruhm und zugleich einen Welterfolg errang er mit seinem auch dramatisierten und verfilmten Roman über eine halbverhungerte, dahinvegetierende Farmerfamilie «Die Tabakstraße» (1932). Thematisch verwandt, gleichfalls von der Not der Farmer berichtend, ist sein Roman «Gottes kleiner Acker» (1933, rororo Nr. 274), der zunächst wegen Unsittlichkeit unterdrückt werden sollte, schließlich aber in alle Sprachen übersetzt und kürzlich ebenfalls dramatisiert wurde. In die Abgründe des Seelischen dringt sein Werk «Der Wanderprediger» (1935), das die Geschichte eines diabolischen Sektierers erzählt, der primitive Dorffrömmigkeit zu Ausschweifungen ausnutzt. Sozialer und moralischer Verfall, Absinken ins Verbrechen sind Gegenstand seiner Romane «Ein Haus im Hügelland» (1946, rororo Nr. 223) und «Opossum» (1948).
Inhalt: Der hier vorliegende, erstmals 1944 unter dem Titel «Tragic Ground» erschienene, vielumstrittene und vielgelesene Roman des amerikanischen Realisten erzählt die tragische Geschichte einer in die Großstadt verschlagenen Farmerfamilie, die in Arbeitslosigkeit, Not und Sittenverderbnis gerät. Ein sozialkritisches Bild, überspielt von groteskem Humor.
     Weitere deutsch vorliegende Werke: «Ein heißer Tag» (Trouble in July, 1940), «Gottes unfehlbare Hand» (The sure Hand of God, 1947), «Esther-ville» (Place called Estherville, 1949) sowie drei Kurzgeschichten «Christy Tuckers Ende» (deutsch 1951).