Autor Lawrence, David Herbert rororo #381-382
  Großbritannien
Titel Söhne und Liebhaber
  Sons and lovers
Übersetzung Goyert, Georg
Umschlaggestaltung Rebhuhn, Werner
rororo Taschenbuch Ausgabe 381-382
   
Auflage(n) 1.-38. Tsd. 10/1960
63. Tsd. 1965
 
402 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Rowohlt, 1925
|
David Herbert Lawrence, der große dichterische Apostel einer neuen, von der Zivilisation unversehrten, Körper und Geist verbindenden Sinnlichkeit, einer neuen Beziehung der Geschlechter, wurde 1885 als Sohn eines Bergarbeiters und einer Lehrerin in Eastwood (Nottinghamshire) geboren. Zunächst Lehrer, mußte er diesen Beruf aber wegen eines Lungenleidens aufgeben, dem er 1930 erliegen sollte. Von 1912 an lebte er als freier Schriftsteller. In diesem Jahr lernte er Frieda Weekley, geborene Freiin von Richthofen, eine Deutsche, kennen. Sie fuhren nach Deutschland und Italien und heirateten 1914 in England. Nach dem Kriege bereisten sie Australien, Neuseeland, Tahiti, Ceylon und Mexiko. Der geistige Ertrag der Reisen ging auch in die Romane und Geschichten des Autors ein und tränkte sie mit mythischem Eros. 1926 kehrte das Ehepaar nach Italien zurück, und hier schloß Lawrence Freundschaft mit Aldous Huxley. In den letzten Jahren lebte er im ständigen Bewußtsein seines nahen Todes. Der zeitlebens Ruhelose starb in Bandol, Südfrankreich. Lawrence wurde vor allem von Nietzsche und Freud beeinflußt. Die wichtigsten Zeugnisse seines leidenschaftlichen Kampfes für ein neues Verhältnis zwischen Mann und Frau sind die Romane «Der weiße Pfau» (1911), «Der Regenbogen» (1915), «Liebende Frauen» (1921) und «Die gefiederte Schlange» (1926). Lawrence's Bemühung, seinem zentralen Thema immer intensivere, immer entschiedenere Gestalt zu geben, gipfelte in dem 1928 beendeten, schon legendären, wegen seiner Kühnheit und Freiheit im Erotischen umstrittenen, lange nur in puritanisch verstümmelten Ausgaben zugänglichen Werk «Lady Chatterley». Eine neue ungekürzte Übersetzung der von Lawrence allein gültig erachteten dritten Fassung legte der Rowohlt Verlag soeben erstmalig in Deutschland vor.
Inhalt: Das ursprünglich 1913 erschienene, hier wieder veröffentlichte Werk «Sons and Lovers» zählt zu den stärksten Arbeiten des Dichters und hat die Kraft und Frische des zu sich selbst kommenden Talents. Der Roman trägt autobiographische Züge. Er spielt im Milieu der Bergarbeiter und ist einem Urthema der Menschheit gewidmet: der Liebe zwischen Mutter und Sohn. Der Sohn ist außerstande, sich der Verbundenheit mit seiner Mutter zu entziehen und sich ganz der Frau zuzuwenden, mit der er verlobt ist, die aber von seiner Mutter leidenschaftlich abgelehnt wird. Erst der Tod der Mutter macht den Sohn frei für sein eigenes Leben. Lawrence hat die sublimen Konflikte mit aller Wärme erlittenen Daseins beschrieben, und die erschütternde Sterbeszene der Mutter gehört zu den Höhepunkten seiner Kunst. Der Roman wurde inzwischen von der Centfox mit Trevor Howard, Dean Stockwell, Wendy Hiller, Mary Ure in den Hauptrollen erfolgreich verfilmt und als englischer Beitrag bei den Filmfestspielen in Cannes erstmalig gezeigt.
Im Januar 1961 erscheint in der Reihe «rowohlts monographien» der Band: «D. H. Lawrence» (rm 51).