Autor Fock, Gorch rororo #415
  Deutschland
Titel Seefahrt ist not
   
   
Umschlaggestaltung Kausche-Kongsbak, Eva
rororo Taschenbuch Ausgabe 415
   
Auflage(n) 1.-35. Tsd. 04/1961
40. Tsd. 1963
 
196 Seiten
dt. Erstausgabe Hamburg: Glogau, 1913
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Gorch Fock, der eigentlich Hans Kinau hieß, wurde am 22. 8. 1880 auf der Elbinsel Finkenwärder bei Hamburg geboren. Gleich seinem Vater, einem Nordseefischer, wollte er Seemann werden, doch war er zu schmächtig dazu. So wurde er zunächst Kaufmannsgehilfe in Geestemünde, arbeitete dann in einem Speditionsgeschäft in Bremerhaven, später als Buchhalter in Meiningen, Bremen und Halle. Er war unablässig bemüht, seinen Geist auszubilden; doch ließ ihn der Gedanke an die See niemals los. Sie wurde das Thema seines Werkes und seines Lebens. Als er 1906 in Hamburg bei der Hamburg-Amerika-Linie eine feste Anstellung erworben hatte, ließ er seine ersten schriftstellerischen Arbeiten erscheinen. Von Anfang an gehören sie dem Meer, dem Meer in Sturm und Stille, mit den Menschen, die es befahren und denen es Schicksal wird. Alle seine oft dunklen und schwermütigen, zuweilen aber auch heiteren Geschichten handeln vom großen Wasser, von Fischern und von der Hamburger Hafenwelt. Zum Teil sind sie, wie auch die Theaterstücke, in niederdeutscher Sprache geschrieben. Den Ersten Weltkrieg machte Gorch Fock in Serbien, Polen und Rußland mit. Dann gelang es ihm seinen Kindheitstraum zu verwirklichen. 1916 kam er zur Marine. Zwei Monate darauf, am 31.5.1916, starb er in der Schlacht am Skagerrak den Seemannstod. Sein Bruder ist der bekannte plattdeutsche Schriftsteller Rudolf Kinau.
Inhalt: Dieser Roman, dessen Titel während des Dritten Reiches politisch mißbraucht wurde, erschien zuerst 1912. Er wurde Gorch Focks bedeutendstes Werk. Generationen haben die Geschichte des Fischerjungen Klaus Mewes gelesen, der in der unbändigen Liebe zur See seinem Vater nacheifert und wegen seines draufgängerischen Wesens Klaus Störtebeker genannt wird. Er ist dem Meer verfallen, und auch, als sein Vater von einer Fahrt zur Doggerbank nicht zurückkehrt, hält es ihn trotz des Flehens und des erbitterten Widerstandes der Mutter nicht an Land. Nach ausgedehnten Fangreisen steht er schließlich am Ruder eines der schönsten Cuxhavener Austernkutter, die eigene Flagge am Mast, ein Hochseefischer wie sein Vater, dem die See Heimat ist.