Autor London, Jack rororo #342
  USA
Titel Lockruf des Goldes
  Burning daylight
Übersetzung Magnus, Erwin
Umschlaggestaltung Gröning, Karl jr.
Pferdmenges, Gisela
rororo Taschenbuch Ausgabe 342
   
Auflage(n) 1.-38. Tsd. 01/1960
78. Tsd. 1965
 
235 Seiten
dt. Erstausgabe Berlin: Universitas, 1928
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Jack London wurde 1876 in San Franziska geboren. Er war der uneheliche Sohn eines irischen Astrologen, den er nie kennenlernte. Sein Stiefvater John London, ein kleiner Landwirt, verarmte durch Spekulationen. So mußte Jack schon mit elf Jahren zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Als Fünfzehnjähriger war er Kohlentrimmer in einet Konservenfabrik; ein Jahr später kreuzte er als «König der Austernräuber» auf den Gewässern der San Franzisko-Bai und führte ein wildes, rauhbeiniges Abenteurerleben. Mit siebzehn heuerte er auf einem Dreimastschoner nach Japan an und geriet auf der Robbenjagd in jenen Taifun, dessen Beschreibung ihm einen ersten literarischen Preis eintrug. Dann war er wieder Fabrikarbeiter, trieb sich als Tramp auf den Straßen Amerikas herum und schrieb. In einem Drittel der normalen Zeit bewältigte er das Abiturpensum, er beschäftigte sich bei einem Intermezzo auf der Universität Berkeley mit Marx, Spencer, Darwin, Nietzsche, wurde begeisterter Sozialist und folgte dem Strom der Goldsucher nach Alaska. Skorbut zwang ihn zurückzukehren. Er schrieb besessen weiter und endlich, 1900, brachten ihm die Alaskageschichten «The Son of The Wolf» (Der Sohn des Wolfes) Erfolg. Ihr krasser, lebenstrotzender Realismus, die großherzige Menschendarstellung trugen ihm den Ruf eines «Kipling des Nordens» ein. Bald war er der gesuchteste Reporter des Landes; doch als er 1902 nach Transvaal geschickt wurde, blieb er in London hängen, trieb sich zwei Jahre in den Slums herum und schrieb einen anklägerischen Erlebnisbericht «The People of The Abyss», 1903 (Volk am Abgrund). 1904 entging er in Korea nach tollkühnen Exkursionen nur knapp der Hinrichtung. Er schrieb die ersten sozialistischen Romane. Zusammen mit Upton Sinclair gründete er die Intercollegiate Socialist Society in New Jersey, die auch sein späterer Sekretär Sinclair Lewis besuchte. 1916 löste er seine Bindung zur Arbeiterpartei, «weil es ihr an Feuer und Kampfgeist gebricht». Mit Balzac'scher Schreibwut schrieb er sich bei fünf Stunden täglichem Schlaf ein Vermögen zusammen und war doch durch Unbesonnenheit und Freigebigkeit ständig in Geldnot. Zwischen 1907 und 1909 befuhr er mit seiner Jacht «Snark» die Weltmeere und lebte dann auf einer schloßartigen Farm in Kalifornien. Mit vierzig Jahren, 1916, setzte er seinem Leben ein Ende. Er hinterließ ein gewaltiges Werk: 19 Romane, 152 Erzählungen und eine Reihe von sozialen Büchern und Schriften. Die Weltauflage seiner Werke erreicht bald 30 Millionen. Die wichtigsten sind: «The Call of The Wild», 1903 (Ruf der Wildnis), das auch als Film unter dem Titel «Rin-tin-tin» weltberühmt wurde, «The Sea Wolf», 1904 (Der Seewolf), «White Fang», 1905 (Wolfsblut), «The Road», 1907 (Abenteurer des Schienenstrangs), «Martin Eden», 1909, «South Sea Tales», 1911 (Südseegeschichten), «John Barleycorn», 1913 (König Alkohol), «Jerry of The Islands», 1917 (Jerry, der Insulaner) und der hier wieder vorgelegte Roman, der zuerst 1910 unter dem Titel «Burning Daylight» erschien. Auch in diesem Buch schildert Jack London das verwegene, ungebundene Wildwestleben jener «Mannskerle mit rauher Schale und weichem Herzen» so ungeschminkt und unmittelbar, wie es außer ihm keiner vermochte.
Literatur: «Jack London, sein Leben und Werk» von seiner zweiten Frau, Charmian, Universitas-Verlag, Berlin, und Irving Stone: «Zur See und im Sattel», das Leben Jack Londons, rororo Nr. 160.